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Two Hearts

Gefühlsprobe
von

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Herzklopfen

Mit alarmierender Intension wandte sich Nami von Law ab und erkundete die Nähe nach ihren Käpt'n. Der Chirurg des Todes war dagegen unbeeindruckt und hätte am liebsten die kommende Ankunft unterbunden, um das Problem endgültig aus der Welt zu schaffen. Das Schicksal meinte es derzeitig nicht wirklich gut mit ihm. Erst die Entführung seiner Crew, dann die experimentelle Allianz mit dem Strohhut Bengel und zum Schluss die suboptimalen Gefühlsekstasen dieser sturen Frau.
 

× × × ×

'Verdammt, wieso habe ich es nur soweit geschehen lassen? Wieso schicke ich mich selbst in die Hölle eines Genies?', fragte sich Nami währenddessen, verwundert, weshalb Law weiterhin schweigsam die Situation erfasste und sekündlich seine eiskalte Miene im Gesicht aufzog. Die junge Navigatorin blickte direkt in jene Augen, die sie täglich durcheinander brachten. Ihn dazu auffordernd, dass er das Portal öffnen sollte, damit sie diese endlich verlassen könnten, widersprach ihr Law süffisant und zog sie schließlich wieder in eine Umarmung. Nami versuchte sich nervös aus seinem Griff abzuwenden, bevor ihre Männer sie noch entdecken würden. Und das wollte sie auf keinem Fall, definitiv nicht!
 

»Law, lass los bevor (…)«, begann Nami, bevor sie dann von einer weiteren leidenschaftlichen Attacke liebkost wurde. Dieses Mal war es weniger zärtlich und eindeutig anstrebender, unvernünftig wilder, ein verlangen ohne halt und grenzen. Seine zärtlichen Hände bewanderten ausgiebig ihr Revier, erkundeten ihr Arenal und verursachten ein flehendes zittern ihrer Lust. Sie war nun gänzlich in seinem Bann gefangen und stellte die Gegenwehr komplett ein, verlangte nach ihm, nach seinen liebkosenden Berührungen und Küssen. In diesen einen Moment, wo die Rothaarige sich glücklich in sich hinein seufzte, sich willentlich geschlagen gab und sich ihm vollends ausliefern wollte, endete Law abrupt seine Verführung. Wie von einer Hornisse gestochen unterbrach er jegliche Berührung und wandte sich endgültig eiskalt von der jungen Navigatorin ab und löste nebenbei, mit einer einfachen Harnbewegung, sein Portal auf.
 

'Diese widerliche Provokation. Das war doch pure Absicht, ein Spiel, das ich in jener Sekunde verlor, in der ich mich Fallen ließ und es genießen wollte. Bin ich nur dein Spielzeug?' Nami war sich schier nicht sicher, wie er antworten würde, doch was würde sie erwarten? 'Konnte dieser Kerl nicht einfach Schwul sein? Das würde alles einfacher machen und ich hätte meine ruhe. Nein, ich muss es ja direkt kompliziert haben und zudem nicht genug: Er schubste mich einfach in die Dunkelheit, in die ewigen Jagdgründe meiner Leidenschaft, nur damit er sein masochistisches Verlangen an mir experimentell ausüben kann.'
 

»Shishishi«, lachte Ruffy unschuldig und war erfreut die fehlende Meute wiederzusehen, »super, das ihr beide hier seid.«

»Und habt ihr schon was entdeckt?«, wollte der Chirurg des Todes wissen. Er konnte sich jedoch kein schmunzeln verkneifen, erkannte Nami wütend. Er ignorierte sie soeben, mit vollem Bewusstsein und machte sich über sie lustig. Ihr Käpt'n antwortete lässig: »Nein, leider nicht. Aber hinter den Hügeln sind ein paar Höhlen, da haben wir vielleicht Glück.«
 

Erkennend, wie nun die Situation war, blickte die junge Navigatorin wieder wütend in Laws Augen und wäre am liebsten explodiert. Sein überhebliches Lächeln implizierte triumphierende Errungenschaft. Seine sadistische Anwesenheit verkörperte ihren Untergang.
 

× × × ×

Der Chirurg des Todes genoss ihr Verhalten und ihre Verwirrtheit. Es bereitete ihm ein großes Vergnügen und er konnte sich ein süffisantes Grinsen einfach nicht entgehen. Dann schritt er vollends siegessicher zu Lorenor Zorro und seinem pelzigem Freund Bepo, nachdem er zuvor wieder sein langes Schwert in die Hand genommen hatte. »Wo wart ihr den?«, erkundigte sich Law ausdruckslos, genoss aber im insgeheimen die finsteren Blicke seiner liebsten Navigatorin. Es könnte ewig so weiter gehen, grinste er innerlich. Doch war es auch das, was er wollte? Trafalgar Law wusste, das er ihre Nähe verlangte, sie täglich spüren und berühren wollte, doch wollte er sie nur Lieben. Er wollte sie für sich alleine. Nur für sich, sonst niemanden. Wieso?
 

'Wieso müssen meine Hormone und mein Herz anderer Meinung sein, als mein kühler, rational-logischer Verstand? Die Logik sollte hier den Krieg in oberster Front führen, stattdessen ist es die untere ebene, ohne Niveau und den letzten Rest meiner Würde. Mein Ego verkriecht sich schon freiwillig in mein Lustzentrum und übernimmt die Kontrolle meiner Nerven.' Vielleicht verlor er einfach seine Intelligenz?
 

× × × ×

Ruffy gluckste freudig und erzählte von einer abgelegene Höhle, die Sie soeben gefunden hatten und einem großem Tier, welches verbrannt in dessen Nähe gelegen hatte. »Das war der schmackhafte Geruch, den ich sofort wahrgenommen habe«, erzählt er schwärmend weiter und zog Nami am Arm mit sich. Der Rest der Gefolgschaft liefen kapitulierend hinterher. Die junge Navigatorin und Kartografin ließ sich wortlos mitschleifen und runzelte verbissen ihre Stirn, überlegte fortwährend darüber nach, was das bedeuten sollte. Ihre Gefühle verhielten sich explosive, ziemlich Radikal und doch verlangend, ohne auf ihre Moral achten zu wollen.
 

An der Höhle angekommen, nahmen sie merkwürdige Laute um sich herum war, gefolgt von einem melancholischem Pfeifen unerkannter Gefahren. 'Was nun?', überlegte Nami.
 

Die junge Navigatorin begutachtete aufmerksam die äußere Chiffrierung der Höhle und machte einen kleinen Schritt rückwärts, um sich der genaueren Erscheinung bewusst werden lassen. Trafalgar Law, der nur einige Zentimeter hinter ihr stand, flüsterte ihr mit einem Hauch aufblitzender Leidenschaft ins Ohr, nicht verständliche für ihre Freunde, doch ihr verschaffte es eine Gänsehaut. »Sei Vorsichtig. Keine Angst, ich bin stets bei dir.« Keiner achtete auf Law oder sie, zu faszinierend, in Anbetracht der geisterhaften Höhlungen vor sich. Nami atmete schwer aus und ein leichtes Zittern bereitete sich auf ihren Körper aus. Es war kein ängstliches Zittern, wie man vermuten sollte, mehr eine Vorahnung wie weit das alles noch ausarten würde, das mit Law und ihr. Die Höhle vor ihnen hatte drei Eingänge mit Wänden, die den sicheren Tod ausstrahlten und nur Suizidgefährdete in sich hinein locken würden. Keines dieser Eingänge vermittelte nur annähernd ein heilendes Ende und trotz allem verspürte Nami ein gutes Gefühl, diesen Weg fortzuführen, auch wenn es Schmerzen ankündigte.
 

Wieso war es immer kompliziert? Die Rothaarige verkündete: »Wir sollten uns trennen und die Höhle begutachten! Drei stehen zur Auswahl.« Blicke würden ausgetauscht und das Schweigen wurde durch dem Vize gebrochen: »Sicher?« Lorenor Zorro kniff seine Augen irritiert zusammen und behielt sie in seinem Blick. Er fragte sich sichtlich, was sie vorhatte. Doch dann, nach einigen Sekunden, verneinte er seine Aussage und blickte dann fragend zu ihrem Käpt'n. Monkey D. Ruffy wiederum zückte mit den Achseln und grinste abenteuerlustig in sich hinein. Ohne irgendwelche Absprachen oder Einwände, betrat der Käpt'n der Strohhut Bande den mittleren Eingang der Höhle. Nami seufzte. Es war wohl doch zu offensichtlich, das sie alleine sein wollte. Alle beteiligte liefen dann nacheinander in den dunklen Eingang hinein. Nur die junge Navigatorin blieb stehen und wartete.
 

Ein Déjà-vu verkündete, das sie in großer Gefahr war, wenn sie nicht genug acht geben würde. Nami wusste, das sie alleine in größerer Gefahr war, doch wollte sie Recherchen betreiben und das ging nur ohne ihren Freunden. Sie hatte eine Mission zu erfüllen. Laut den erhaltende Koordinaten ihrer Karte, die sich vor einigen Tagen bemerkbar gemacht hatten, war der genaue Standort auf dem sie ankommen sollte genau hier. Hier vorm Eingang. Was war hier nun? 'Was bedeutet das? Wenn dies der Ort seine sollte, könnte das dann schon eine Prüfung sein? Aber wie macht sich das bemerkbar? Wir sind auf dem Weg hierher noch niemandem begegnet und auch nichts anderes hier auf der D'Arc zeigt nur annähernd Leben. Die Ausnahme galt für die lebenden Tiere, doch keines davon erschien merkwürdig, gar mit einer Teufelsfrucht auserkoren.' Wie konnte diese Insel die Lösung für eine Aktion sein, nach der sie sich sehnte?
 

Nami schloss für einige Sekunden ihre Augen und genoss die anhaltende Stille. Plötzlich wurde sie unruhig, vernahm dann einige Schritte hinter sich und ein ihr bekanntes Parfüm. Es war ihr Parfüm, wurde ihr absurderweise verständlich. Wieso bekam sie jetzt das Gefühl, das ihr diese Situation schon bekannt vor kam? Mit zitternden Herzen drehte sich die junge Navigatorin um, und erblickte mit weit aufgerissenen Augen ihr Gegenüber. Okay, es war nun offiziell: Sie wurde verrückt. Das würde zumindest alles erklären, alle Fragen beantworten und auch ihre unglückliche Misere.
 

»Wer bist du?« Das Schweigen wurde durch ein Lächeln auf den Lippen dieser Person ersetzt und erblickte die Umgebung in der sie sich derzeitig befanden, ehe die Frau ihr eine Antwort schenkte. »Ist das Wichtig?«, grinste ihr gegenüber. Nami war unfähig sich zu bewegen und begutachtete intensive und mit grotesken Emotionen diese Frau. War dies eine Illusion? Waren ihre Hirnsynapsen vorübergehend außer Betrieb?
 

× × × ×

»Ich rieche sie nicht mehr!«, machte der weiße Eisbär bekannt und blieb somit zum Stehen. Ruffy und Zorro taten es ihm gleich und blickten dann in seine Richtung. Die Lichtquelle in dieser Hölle zeugte nur geringfügig Helligkeit und so erkannten Trafalgar Law nur schemenhaft die Gestalt der jeweilig anderen. »Von wem sprichst du?«, erkundigte sich der Chirurg des Todes. Lorenor Zorro knurrte: »Wo ist Nami?« Nun wurde Law hellhörig und blickte den eben voran geschrittenen Weg zurück, lauschend, dass die Geräuschkulisse Nami erkennbar machen würde. Doch Law erkannte nichts, überhaupt nichts. Wieso hatte er es nicht bemerkt? Seine Gedanken schrien unaufhörlich. »Wo kann sie nur sein? Ist sie uns überhaupt gefolgt?« fragte Ruffy und beobachtete ihn. Alle blickten um sich, als sie dann das grauenhafte Lachen eines Mannes erkannten. Dann wurde es auf der anderen Seite der Höhle immer lauter, nervtötender und das Licht immer greller. Eine junge verzerrte Stimme am anderen ende des Tunnels hinterließ ein Echo mit zelebrierender Grässlichkeit und versetzte jedem einzelnen ein ungutes Gefühl.
 

»Wollt ihr sie sicher haben? Sie ganz besitzen? Vielleicht ist sie hier, nah bei mir. Nur der König selbst kann hier alles besitzen. Wer wird er sein, der König dieses Reiches?«
 

× × × ×

»Nami?«, rief ihr Käpt'n und ignorierte die warnende Stimme, lief, ohne einen Gedanken daran verschwenden zu wollen, was geschehen könnte, ins Licht hinein. Dem Licht immer näher rennend, erkannten Monkey D. Ruffy langsam seine Umgebung und die dazugehörigen naturhaften Geräusche, die ihnen sehr bekannt vorkamen. Das Ende der Höhle war schließlich nahe und er schritt voller Mutes in die nächste Ebene ihres Abenteuers. Dort angekommen staunte Ruffy verschwiegen und mussten sich genauer umschauen, um sich dessen Erkenntnis bewusst zu werden, wo er nun wirklich gelandet war.
 

»Wow!« Mehr Worte konnte Ruffy vor Begeisterung nicht zustande bringen. Doch eines stutzte den Käpt'n der Thousand Sunny: Die Worte des Unbekannten, die Nennung des Königs. War er vielleicht damit gemeint? Er als zukünftiger König der Piraten?
 

× × × ×

Trafalgar Law war, wie der Rest der Truppe auch, dem Strohhut Jungen einfach gefolgt und kümmerte sich schließlich weniger um seiner Bewunderung, blickte dann suchend umher, hoffend, irgendein Hinweis von seiner Navigatorin zu erhalten. Sie konnte schließlich nicht einfach so verschwinden. Oder? Was bedeutete dennoch die Stimme des Mannes?
 

Die Landschaft erhellte sich ergiebig, protze in seiner Lebendigkeit und ließ der Mittagssonne freien Raum zum Entfalten. Der plätschernde Bach, umgeben von Palmen und Rankengewächsen, floss stetig seinen Weg hinab und die Tiere dieses Dschungels sangen in harmonischen Klängen. Der Chirurg des Todes schnaubte widerwillig und murmelte stetig vor sich hin. »Verdammter Mist. Wo bist du, Nami?« Umso weiter sie in den Dschungel hinein liefen, umso wütender wurde er. Das große Schwert fest umschlungen, entschied Law insgeheim sich bald von der Truppe abzukapseln und eigenständig die Suche seiner Navigatorin aufnehmen.
 

× × × ×

Die junge Navigatorin und Kartografin der Thousand Sunny blickte kritisch und zugleich inadäquat zu ihrer Person sich gegenüber. Die Unverkennbaren Merkmale waren unanfechtbar Identisch und nicht verwechselbar. 'Wie konnte dies möglich sein? Die Theorie, dass ich einfach verrückt geworden war, schien hier noch am logischsten.'
 

Nami verzweifelte und schwieg weiterhin, unverständlich für das Offensichtliche. Die Frau vor ihr zuckte unmerklich mit der Schulter und zog eine Augenbraue nach oben. »Wer bist du?«, fragte die Rothaarige leise verständlich. Ihr Gegenüber lächelte nur wissend: »Alles beginnt mit einer Idee, einem Ereignis oder einem Schicksal. Ich bin ich und du bist du. Doch kann ich auch du sein?«, damit blickte ihr Zwilling tief in die Augen der Navigatorin. Die Navigatorin stellte sich ihrem Zwilling direkt gegenüber und beobachtete jeden Winkel ihrer Statur, ihren Merkmalen und konnte bestätigen, das es sie war, zumindest optisch. »Bevor du fragen stellst, hör mir genau zu«, bat ihr rothaariger Zwilling gebieterisch. »Dein Erinnerungsvermögen ist ein ständiger Wechsel zwischen Fiktion und Realismus. Nichts ist, wie es erscheint. Unterscheide ihn, erkenne ihn, doch das wichtigste: Vertraue dem Namenlosen, dem Schützer dieses Reiches!« Unfähig etwas zu sagen, nahm die Rothaarige den Gegenstand extrovertiert entgegen und musterte ihn ausgiebig. Nami entschied, dass sie das Spiel einfach mitspielen sollte, alleinig in der Hoffnung, durch dieses weiter zu kommen. »Was ist das für ein Port?«, erkundete Nami sich nebensächlich bei ihrem Spiegelbild. »Das ist ein Vivre Port. Er macht eine auf diesem Port geprägte Person ausfindig und funktioniert wie eine Vivre Card.«

»Auf wem wurde er geprägt?«

»Die Hölle selbst wird dir diese Frage beantworten. Doch gebe acht, das du Portgas D. Ace nur finden wirst, wenn dein Weg beschritten wird!« Es war gruselig, seine eigene Stimme aus einem anderem Mund erhören zu müssen, bemerkte Nami zerknirscht. Ihr Herz setzte für einen augenblicklich aus, unfähig irgendeiner Bewegung. »Wo ist Ace? Ist er etwa hier?«
 

Doch ihr Ebenbild umging ihre Frage und fuhr direkt fort: »Das Buch ist ein Hinweis, die Lösung, die benötigt wird, damit der Auserwählte seine Schicksal erfüllen kann. Stolz und Vorurteil, beides erzählt eine Geschichte. Dein Weg führt durch den rechten Eingang dieser Höhle. Bedenke, dass dir einige Prüfungen auferlegt werden und nur dein Sieg für sein Leben garantieren kann.«
 

Die junge Navigatorin zog scharf ihre Luft ein und hatte urplötzlich das Gefühl, das diese ihre Lungen zerschneiden. Bevor die junge Navigatorin etwas dagegen einwenden konnte, löste sich ihr identisches Ebenbild auf und hinterließ nur einen abstrakten Nebelschweif. Stille. Sie war nun wieder alleine. 'Das Buch? Etwa das der »D.«? Sollte dies wirklich der Wahrheit entsprechen?' Nami seufzte und schritt auf einen etwas größeren Fels zu, welcher nicht weit weg von der Höhle lag, setzte sich anschließend dort nieder und betrachtete den Vivre Port in ihrer Hand festhaltend. Seine Fassung war aus einem dunklen Lederband, edel, aber nicht dekadent, besetzt mit wertvollen blauen Steinen, die den Port zusammenhielten. In der Glaskuppel befand sich eine goldene Nadel mit einer blauen Spitze und einer Eingravierung in einer zierlichen Schriftform. Die junge Navigatorin staunte nicht schlecht, als sie erkannte, was dort niedergeschrieben stand. »Der namenlose Pierrot!«
 

'Was hat diese zweifelhafte und ominöse Teil des Abenteuers mit dieser Person zu tun?'
 

× × × ×

»Was glaubt ihr, warum das hier so anders ist?«
 

Keiner wusste Bepo zu antworten, nicht einmal er selbst, gestand Trafalgar Law murrend. Dieser Teil der Insel war das vollkommene Gegenteil, jener, die sie zu Anfangs betreten hatten. Hier herrschte Leben. Die Naturalien hier blühten und dufteten in angenehmer Nuance, die Tiere erhellten seine Atmosphäre und die Helligkeit blendete Hitze vom Himmel herab, behelligte zunehmend die Herrlichkeit der Insel. Die angenehme Frische verlieh dem Ganzen eine ruhige Atmosphäre und frohlockte einen einladenden Eindruck eines Paradieses. Inmitten der Floren und Faunen erkannte Trafalgar Law im Dschungel eine gigantische Rauchwolke und entschieden kurzweilig, mit Abstimmung der weiteren Männer, dort ihren Weg fortzuführen und nach ihrer Navigatorin zu suchen. 'Merkwürdig! Was hat das zu bedeuten?' Der Chirurg des Todes blickte auf dem Boden. Der umherschweifende Nebel zu ihren Füßen, trotz der Helligkeit und Luftfeuchtigkeit des Dschungels, erschien lebendig und durfte anhand der klimatischen Bedingungen nicht vorhanden sein. Trafalgar Law ging in die Hocke und betrachtete dann ausgiebig den, über den Boden schwebenden, Nebel. Wieso kam es ihm so suspekt vor? Die ganze Insel war ein Rätsel.
 

»Buwah, ich werde noch verrückt. Hier stimmt doch was nicht, Käpt'n. Wir sollten zurück gehen, mir ist das nicht geheuer«, brüllte sein pelziger Freund und hüpfte nervös vor Angst hin und her. Dann bemerkte Law die Reaktion des Käpt'n der Thousand Sunny. Monkey D. Ruffy erschrak und erstarrte wortlos. Sein Vize blickte ihn nichtssagend an, schritt schließlich näher heran und wollte ihn aus seiner katatonischen Starre erlösen, als Ruffy ihn einfach zur Seite stieß und in die Dickichte verschwand. So schnell Ruffy verschwunden war, versuchte Lorenor Zorro ihn einzuholen und verschwand langsam im Dschungel. Trafalgar Law blickte dem Geschehen mit Bedauern entgegen. Ihm war Ruffys Verhalten mittlerweile bekannt und wusste, dass da suchen nichts brachte. Schließlich würden Sie schon irgendwann wieder zueinander finden, wie es meistens immer war. So war es bisher immer gewesen, also musste man sich darüber keine Gedanken machen.
 

»Was tun wir jetzt, Käpt'n?« fragte ihn sein bester Freund ängstlich.

Law blickte umher. »Kannst du den Strohhut Jungen riechen?« Bepo schnüffelte, bewegte sich in dessen Richtung und blieb in südlicher Ausgangslage stehen. Law seufzte. Wieso geschah es immer wieder, das er mit Problemen behangen war, denen er großzügig aus dem Weg ging? Das Schicksal mochte ihn derzeitig nicht gerne, stellte der Chirurg misanthropisch fest.
 

× × × ×

Monkey D. Ruffy fiel fast von seinem glauben ab. Konnte das Möglich sein? Sollte diese Reise seinen Verlust ausgleichen und ihm seinen Schatz wiedergeben? Instinktiv verfolgte er erneut dem Geruch verbrannten Fleisches, ohne Angst vor Gefahren. Er hätte diese Stimme jederzeit und überall wiedererkannt. Es war leise, ein flüstern, doch für ihn ein großer Schrei seines Herzens. Ruffy rannte einen angelegten Pfad entlang und befand sich schließlich an mehrere Felsen eines kleinen Hügels. Er sprang ohne Schwierigkeiten von diesem Hügel hinab und landete auf einem Baum, um sich eine bessere Übersicht zu verschaffen. Noch konnte er niemanden entdecken, dennoch erkannte er die gesprochenen Worte und lauschte dem friedlich entgegen: »Das nenne ich mal leichte Beute (…).«
 

Der Käpt'n der Thousand Sunny war sich nun gänzlich sicher und rannte hoffnungsvoll weiter, bis er einen Mann am Ende des Pfades erkannte, welcher genüsslich mit weiteren Männer eine Mahlzeit zu sich nahm. Dort war auch der steigende Rauch sichtbar und ein Herzbeben zirkulierte durch jeder Faser in seinem Herzen. Freunde macht sich bereit.
 

»Und schon eine Idee wie wir hier verschwinden können?« Der schwarzhaarige Mann knabberte genüsslich an seiner Fleischkeule weiter und blickte zu seinem blonden Kollegen.

»Vater hätte das gewusst!«
 

Monkey D. Ruffy lief die letzten Meter und blieb dann abrupt stehen. Der blonde Mann, welcher bis eben noch aus seinem Krug trank, erblickte den Käpt'n der Strohhut Bande. So überrascht über seinen Besuch verschluckte dieser sich dann. Der Schwarzhaarige, der das Treiben seines blonden Kollegen beobachte, vernahm nun Ruffys rennende Schritte, setzte dann mit seiner Feuerfaust ein Inferno in Kraft und versetzte sie in seine Richtung. Ruffy lachte. Er war es wirklich, freute er sich und rannte noch schneller als zuvor. Der Schwarzhaarige Käpt'n der Thousand Sunny war hellauf begeistert und wich dem Feuerinferno geschickt aus. »ACE!«

»Kleiner Bruder?«

»Ace.«

»Bruder!« Ruffy war nur noch einige Zentimeter von seinem großen Bruder entfernt und erblickte dann die verbrannte Beute am Lagerfeuer. Gerade als sein Bruder ihn in seine offenen Armen empfangen wollte, rannte Monkey D. Ruffy an ihm vorbei, schnappte sich ohne Erlaubnis die Fleischkeule von Marco und verschlang sie innerhalb weniger Sekunden. »Gott sei Dank, ich dachte schon ich muss vor Hunger sterben«, dabei klopfte sich der schwarzhaarige Käpt'n genüsslich seinen Bauch. »Hallo, großer Bruder!«

»Begrüßt man so etwa seinen Tod geglaubten Bruder?« Der ehemalige Kommandant der zweiten Division lächelte beherzt und klopfte seinem kleinen Bruder auf die Schulter. Ruffy lachte erneut und sprang in seine Arme, erfreute sich abermals seiner Anwesenheit.

»Wieso lebst du? Was machst du hier? Wie geht es dir?«

»Du hast dich kein Stück verändert, Kleiner«, erkannte sein großer Bruder geistreich sarkastisch. »Ich bin nicht klein, ich bin genauso Groß wie du.«

»Träum weiter, kleiner.« Es war nur eine kleine Begrüßung von wenigen Sekunden, dennoch war es für Ruffy das größte Geschenk nach langem, sich überhaupt wieder zu begegnen. Der Käpt'n der Thousand Sunny war überwältigt. Er hatte das Bedürfnis, nein, er wollte die ganze Welt in seinen Arme schlissen.
 

»Hier«, damit reichte Ace seinem kleinen Bruder noch eine weitere Fleischkeule, nachdem beide sich wieder beruhigt hatten und sich zu Marco und seinen Whitebeard Piraten gesellten. »Wir haben genug da, also hau rein.«
 

× × × ×

'Okay, wo bist du nur, mein Freund?' Nami sprach mehr zum namenlosen Pierrot, als mit sich selbst in Gedanken und wartete auf einen Kurs, einen Weg oder einer Erkenntnis. Die goldene Nadel kursierte in alle Richtungen, abwechselnd hin und her und drehte sich dann schwingend in eine zentrale Richtung. Dann blieb sie ohne Vorwarnung zum Stehen.

'Also doch der rechte Eingang der Höhle. Na, ob das gut gehen wird? Nicht, dass das alles schon merkwürdig erscheint (…). Nein, ich werde nur verrückt oder so. Nicht schlimmes, meine Jungs sind es doch auch. Vielleicht färbt deren grenzenlose Fantasie schon ab?' Die junge Navigatorin verzog missmutig das Gesicht und versetzte sich nun gegen ihren Willen in den Eingang dieser Höhle. Die Helligkeit reichte ihr, um nicht gegen eine Gemäuer zu laufen. Bald am Ende angekommen, erkannte Nami den Geruch von Orangensträuchern und lief schnellen Schrittes aus dem düsteren Tunnel hinaus. Nach einigen Minuten der Nervosität und Unruhe blickte sie auf den Vivre Port und erkannte, in welche Richtung dieser nun Zeigen würde.
 

Draußen angekommen kam ihr eine angenehme Brise entgegen und sie erkannte ein Stück Landgut mit Orangensträuchern, welche symmetrisch in Reihen zueinander standen und eine sehr großes Areal in Anspruch nahmen. Nami schritt hoch konzentriert einen nicht definierten Weg entlang und folgte dann vollends einem Pfad von Orangenbäumen. Sie erkannte schon einige reife Orangen und nahm sich beim vorbeigehen eine, roch an ihr und erinnerte sich sofort an ihre Heimat. Das Gras unter ihr war noch taufrisch und zeigte noch einige Wasserperlen, die in der Morgensonne aufblitzten. Umso näher die junge Navigatorin sich dem Ende des Pfades näherte, umso mehr kam ihr ungutes Gefühl wieder zum Vorschein und ließ ihr Herz in schneller Unregelmäßigkeit schlagen. Jeder Schritt wurde schwerer und ließ ihr Dilettanten Herz förmlich kochen. »Das kann nicht sein. Das darf nicht sein!« Nami erkannte ein kleines Haus, mit einer ihr bekannt vorkommenden Terrasse und erhaschte einen Blick auf den Namen des Besitzers am Briefkasten. »Nojiko?« Nami rannte los. Ihre Panik stieg ins unermessliche und die Ängste umschlossen sie wie einst die warme Sonne am dämmerten Horizont. Am Haus angekommen, riss sie auch schon mechanisch die Tür, mit voller Wucht, auf. Stille beheimateten die Räumlichkeiten. Nichts hatte sich groß verändert. Plötzlich hielt die junge Navigatorin inne. 'Konnte das Wirklich ihre zuhause sein? Ihre Insel?'
 

Die rothaarige Frau steuerte auf ihr altes Zimmer zu und musste schmunzeln. Ihr zuhause hatte sich kaum verändert und doch, das merkte Nami, war es dennoch anders. Sie konnte nicht genau bestimmen was es war, schien aber untypisch und löste in ihr ein merkwürdiges Gefühl empor. Nami fuhr mit ihrer Hand zaghaft ihr altes Mobiliar entlang und bemerkte den ganzen Staub an ihren Fingern. 'Hier war schon länger keiner mehr. Wo war ihre Schwester nur?' Das knarzten der Dielen beruhigte ihr Herzklopfen, hießen sie wieder in ihrem altem zuhause Willkommen.
 

Die junge Navigatorin wurde durch einen undurchdringlichen Schrei aus ihren Gedanken gerufen und ließ sie vor Angst erschauern. Eine unangenehme Gänsehaut schritt ignorant auf ihr herab und brachte jedes einzeln Körperhaar am Arm zum Stehen. Die Erkenntnis dieses Schreiens traf sie bodenlos, ohne Rücksicht auf Verluste. Dann rannte sie erneut los. Draußen auf der Wiese angekommen, bemerkte Nami den unterschied ihrer Umgebung, die sie zuvor nicht bewusst erkannt hatte. Es war Still, viel zu Still. Das Dorf war kaum einige Meter entfernt und alles erschien plötzlich dumpf und zerrissen Fade. Kein Geräuschkulisse durchdrang die beängstigte Verschwiegenheit. Die Orangenbäume wehten kurz unregelmäßig umher, als dann plötzlich alle Orangen, die bis eben noch an den Bäumen gehangen hatten, auf dem Boden lagen. Die Blätter fielen langsam und nacheinander, wie ein Wasserfall, hinunter. Von einer Sekunde zur nächsten, ohne etwas dagegen ausrichten zu können. Die Naturelle Umgebung trocknete plötzlich langsam aus, hinterließ eine verkommende Einöde und der Albtraum begann.
 

»Was geschieht hier nur?«, fragte Nami sich selbst und sah nun einige Meter vor sich entfernt eine Person mit einem wehenden schwarzen Mantel und einer weißen Maske tragend. Die junge Navigatorin erkannte lange silberne Haare, eine männliche Statur, die sich unter seinem Mantel hervor zeichnete, und ein leisen summen, welches unter seine Maske bedrohlich erklang. Erst als aus einem Summen ein Lied wurde, erkannte Nami dessen Wörter und wusste nun, dass die Prüfung begann. »Willst du Retten dein Schwesterlein- bleib bereit, mein Freund zu sein. Erkennst du die Wahrheit dann doch nicht, zeig ich dir nicht mein Wahres ich. Schrei stumm und niemals laut, bis jemand deine Seele raubt. Des Prinzen Krone und Gewand, seine Macht und Ruhm stets bekannt, schenkt dem Verlorenem ein goldnes Land bis die Liebe in Dankbarkeit versank.«
 

Die Nadel an ihrem Vivre Port zeigte in seiner Zielgerade auf ihn, auf den namenlosen Pierrot.



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  widdergirl
2013-08-11T18:30:51+00:00 11.08.2013 20:30
Hey, dein Kapitel ist der hammer.
es sooo Sappend und rätselhaft.
Ich zermale mir gerade selbst das Hirn über die Rätsel. ^^
Juhu Ace lebt. Er lebt. *glücklich*
Es wird bestimmt eine witzige Situation, wenn sich Ace und Law aufeinander treffen. ; )
Mach weitrer so tolle Kapitels.
Ich freu emich schon riesig darauf.
lg. WIddergirl
Von:  Kirschbluetentiger
2013-08-11T11:53:15+00:00 11.08.2013 13:53
Ein wahnsinns Kapitel!!
Enlich beginnt die Prüfung. Ich liebe die Rätsel, sie du einem immer aufgibst. Da freut man sich immer wie so ein Kleinkind auf die Lösung^^
Schreib schnell weiter!
LG Tina66
Von:  Sakura___Uchiha
2013-08-10T12:22:22+00:00 10.08.2013 14:22
Es wird immer spannender :)
bin gespannt wie nen Flitzebogen ;)
Ich hoffe du schreibst schnell weiter.
Von:  NightcoreZorro
2013-08-10T04:34:33+00:00 10.08.2013 06:34
Hey :D
haha :) hab zwei ideen was die komische insel betrifft und die werd ich hier jetzt einfach mal los xD :
1. die inselhöhlen sind eine illusion die sich aus den gedanken und erinnerungen zusammensetzt, welche sie betreten.
2. es ist eine parallelwelt, wo alle ebenfalls leben. also wie das mit der zweiten nami gibt's da auch ne zweite nojiko, zweiten ace, zweiten marco... und so weiter :D
aber echt klasse kapi^^
wer ist der typ? :o
Von:  Bamon
2013-08-09T13:02:12+00:00 09.08.2013 15:02
Holla *knuff*
ich inde es soo toll und freue mich wenn es weiter geht
es ist so spannend und es kommen immerzu neue fragen und alte werden immer so schön beantwortet :) das finde ich toll und dein schreibstil wird immer besser, aber wirklich
die fachwörter sind ja nicht immer gegegenwärtig in den meisten ff, tolll toll toll <3333

ace ist da, jetzt fehlt nur noch trffy :)
Von: abgemeldet
2013-08-09T12:12:38+00:00 09.08.2013 14:12
>Erste :) sind wohl alle noch in den ferien?
Also ich finde es soooooo tollig XDDDDDDD ACEEEE er lebt *jump*
*freu*
Ich finde das Kapitel mega toll und deine vielfalt an worten ist mega schön, nicht so typisch eben, hoffe du verstehst mich hahah ;P
Und Nami trofft sich selbst? owow die insel hat es in sich. Aber wer ist dann der Namenlose nun? und wie sieht die Prüfung aus? ich finds spannend und freue mich jetzt schon auf das kommende kapietel <3333 cih will mehr
Von: abgemeldet
2013-08-09T12:12:37+00:00 09.08.2013 14:12
>Erste :) sind wohl alle noch in den ferien?
Also ich finde es soooooo tollig XDDDDDDD ACEEEE er lebt *jump*
*freu*
Ich finde das Kapitel mega toll und deine vielfalt an worten ist mega schön, nicht so typisch eben, hoffe du verstehst mich hahah ;P
Und Nami trofft sich selbst? owow die insel hat es in sich. Aber wer ist dann der Namenlose nun? und wie sieht die Prüfung aus? ich finds spannend und freue mich jetzt schon auf das kommende kapietel <3333 cih will mehr


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