Two Hearts von Guardian (Gefühlsprobe) ================================================================================ Prolog: Herzflimmern -------------------- Angst, dass war das Einzige, was der jungen Frau eben in den Sinn kam. Es war aussichtslos, denn ihr Gegner fürchtete weder Schmerzen noch Tod. Sie lag dort nun, bewegungslos am Boden, zerfressen von Gefühlen verschiedener Art, welche nie einen Weg in die Freiheit finden würden. Die Stimmen vieler Personen waren hilflos dem Geschehen ausgeliefert und dessen Rufe drangen nur langsam zu ihr vor. Schmerz, welcher ihren Körper wie warme Luft zierte. Blut, sie roch es überall. Der metallartige und salzhaltige Bestandteil schmeckte unmittelbar nach Vergeltung einer antreibenden Sucht. Ihre Kleidung war eben in diesem dunklen rot getaucht - mit der Farbe des Lebens. Der Geruch umfing ihren weiblichen Körper wie einen beschmutzen Umhang mancher Sünden, Todgeweihten, ihrer Ära. Das Blut selbst schien überall zu sein und auch in ihrem pochenden Kopf rauschte es hörbar laut. Ein Herzschlag. Nein, mehrere Herzen pulsierten wissentlich dem Rhythmus des Geschehens entgegen. Stille. Der Wind ließ erahnen, was nun folgen würde und blies triumphierend umher. Die verzweifelten Rufe drangen immer tiefer in ihr ein und machten ihr nun gänzlich bewusst, welches Ziel sie aus den Augen verloren hatte. Sie musste sich selbst wachrütteln, sonst starben womöglich alle, dennoch nagten Zweifel und Angst an ihrem Gewissen und ungeachtet dessen, was nun folgen würde, blieb sie weiterhin ruhig liegen. Der Hauch des Todes küsste sie leidenschaftlich in diesen Moment und genoss das anhaltende Schweigen jener Person. Der Blick in die dunklen Augen dieses Mannes ließ sie erahnen, was nun geschehen würde. Nur ein Hieb mit seiner Waffe und sie konnte allen endgültig Wiedersehen sagen. Wollte sie das? Wenn man die Dinge nun im Ganzen betrachtete, spielte eine gewisse Ironie mit sich. Die Starken waren nun geschwächt und die Schwachen wurden gestärkt, aber wodurch? In dem Moment, wo man glaubte, man würde sterben, begann man erst zu verstehen, dass Zeit nichts war, was man sich erkaufen konnte. Sie blieb für niemanden stehen, ließ einen stetig weiter laufen. Wie die Zahnräder einer Uhr, ein Laufwerk der Natur, welche täglich ohne Umwege ihren Weg nach vorne fanden. Die Zeit musste nicht suchen, auch nicht finden und man selbst hatte überhaupt keinen Einfluss, nur eine Entscheidung. Sie ließ einen viel erkennen und doch so wenig Wissen. Die Rufe in ihren pulsierenden Ohren wurden deutlicher, die Schmerzen zunehmend stärker. »Steh auf, bitte!« »Halte durch!« Ein Blick zu ihnen und ein Lächeln bildete sich um die Mundwinkel der rothaarigen Navigatorin. Sie hofften, dass sie es überleben würde, aber was war mit ihren eigenen Schicksalen? Hatten Sie keine Sorge um sich selbst? Sie selbst hatte nur eine einzige Chance und dennoch, brannte in ihr das Verlangen alles sein zu lassen. Schlussendlich musste sie sich entscheiden, ob nun für ein Leben im Hier und Jetzt oder für den Tod, wessen Reich eines der größten Geheimnisse der Menschheit blieb. Kälte drang langsam, wie ein Vorbote des Todes, in die Gliedmaßen aller Anwesenden und kündigte, die darauf stumm resultierende Temperatur im Raum an. Nebel bildete sich wie ein Hauch des Schicksals und lief umher, tanzend in den Schatten des Lichts. Nur noch wenige Sekunden. Der Mann über ihr richtete seine Waffe geradewegs auf sie zu, direkt auf ihr schlagendes Herz. Die Rufe drangen wieder deutlicher, verständlicher in ihr Gehör ein und dankend lächelte die Navigatorin wissentlich zu den Personen, die sie versucht war zu retten. Noch in dem Moment, als sie eine Entscheidung traf, schloss sie ihre Augen und wartete auf seinen kommenden Zug. »Schach«, flüsterte Nami ihm entgegen. »NEIN NAMI!« × × × × Ihr schwarzhaariger Käpt'n und ihre Archäologin schrien ihren Namen weit hinaus, bis das verzweifelte Echo langsam verstummte. Ihr grünhaariger Vize verkrampfte sich am ganzen Körper und schaute gebannt zu, wie die Kugel ihr Herz durchstach. Der Chirurg des Todes war fassungslos, geschockt und schier verzweifelt. Er blieb jedoch bewegungslos, nur ein leises, kleines Zittern machte sich an seiner linken Schulter bemerkbar. Es war Bepo. Er schrie wie die anderen vermehrt in Gedanken ihren Namen laut hinaus, wo es keiner je hören würde. Es war plötzlich still, nur das Laufwerk jener Zeit lief stumm weiter und kündigte das anstehende Finale an. × × × × Das einzige was ihr noch blieb, war ein lächeln. »Schachmatt!« Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)